Aphten sind schmerzhafte Schädigungen der Mundschleimhaut, unter denen jeder Mensch leiden kann. Bei Kindern und sogar Babys kommen sie allerdings etwas häufiger vor. Das Kind leidet sehr darunter, hält sich unter Umständen mit der flachen Hand den Mund zu und mag weder sprechen noch essen. Viele Kinder weinen vor Schmerzen.
Wo treten die Aphten auf?
Sie befallen vorwiegend die innere Mundhöhle. Zu erkennen sind sie an fast kreisrunden hellen Stellen. Bevorzugt treten sie innen an den Lippen, auf der Zungenspitze und im Gaumen auf. Die Flecken sind leicht milchig-gelblich und haben einen rötlichen Rand. Sie treten einzelne oder als Gruppe auf und können relativ starke Schmerzen beim Essen und Sprechen auslösen.
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Drei Formen der Aphten
Es gibt Aphten bei Kindern in drei Formen:
- #1 Minor-Aphten: Ihrem Namen gemäß handelt es sich um weniger stark ausgepräge Aphten, welche die Schleimhaut eher oberflächlich schädigen und nicht größer als Linsen sind. Sie sind leicht erhaben und mit Flüssigkeit gefüllt. Starke Schmerzen entstehen, wenn sie platzen. Danach ist die betroffene Stelle wund und empfindlich. Allerdings heilen Minor-Aphten innerhalb weniger Tage (höchstens eine Woche) komplikationslos und von selbst ab. Diese Art macht bis zu 90 % aller Aphten bei Kindern aus.
- #2 Major-Aphten: Viel seltener handelt es sich um Major-Aphten, die nicht nur etwas größer sind, sondern vor allem viel tief in die kindliche Schleimhaut eindringen. Ihr Durchmesser kann bis zu drei Zentimeter betragen. Sie heilen erst über mehrere Wochen ab und können je nach Tiefe und Größe auch Narben zurücklassen.
- #3 Herpetiform-Aphten: Die sehr seltene Herpetiform ist leicht erhaben und als weißlich-gelber Fleck meist an den Lippeninnenseiten und Zungenrändern in großer Anzahl zu erkennen. Es sind winzige, dicht aneinander gruppierte Entzündungen, die optisch eigentlich Herpesbläschen ähneln. Daher haben sie ihren Namen als Herpetiform (Herpes-ähnlich). Jedoch haben Aphten prinzipiell nichts mit einer Herpesinfektion zu tun. Auch herpetiforme Aphten schmerzen sehr, heilen nur langsam aus und können nach der zweiwöchigen Heilung Narben hinterlassen.
Ursachen und Entstehung von Aphten bei Kindern
Die Ursachen sind bislang nicht ganz klar. Wie eingangs erwähnt treten Aphten bei Kindern deutlich häufiger auf als bei Erwachsenen. Sie scheinen einen Reaktion des Immunsystems zu sein, das bei einem Kind deutlich stärker reagieren kann als bei einem Erwachsenen und Gewebe absterben lässt. Folgende Ursachen für Aphten werden diskutiert:
- Erkrankungen: chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, Morbus Behçet (Gefäßentzündung), Zöliakie (chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut), Sweet Syndrom (Hauterkrankung), HIV-Infektion, Neutropenie (Verminderung weißer Blutzellen), Hand-Fuß-Mund-Krankheit
- Immunschwäche durch eine chronische Erankung wie Diabetes
- Autoimmunreaktion
- chemische Irritation beispielsweise durch Natriumlaurylsulfat (SLS) in der Zahnpasta
- Verletzungen der Mundschleimhaut, bei Kindern häufig durch die Zahnspange oder Bissverletzungen
- unverträgliche Nahrungsmittel wie Nüsse, Tomaten oder Zitrusfrüchte und auch durch Konservierungsmittel oder Farbstoffe
- Nahrungsdefizite (Vitamin B12-, Folsäure- oder Eisenmangel)
- Veränderungen des Hormonhaushalts
- Viren und Bakterien
- genetische Faktoren
- permanenter Stress
Dass Aphten bei Kindern gehäuft auftreten, könnte auch mit einer mangelnden Mundhygiene zusammenhängen. Darüber hinaus begünstigt ein versehentlicher Biss im Mundinnenraum (Wangeninnenseite, Zunge) die Entstehung von Aphten.
Behandlung der Aphten bei Kindern
Da die genaue Ursache oft nicht zu ermitteln ist, steht die Behandlung der Symptome im Vordergrund. Gegen Aphten bei Kindern gibt es verschiedene schmerzlindernde Mittel. Gleichzeitig müssen Eltern das Kind trotz der Schmerzen zum Trinken motivieren, nötigenfalls sogar mit einem Strohhalm. Die Mundhygiene ist als vorbeugende Maßnahme sehr wichtig. Dabei sollten kleine Kinder zunächst eine sehr weiche Zahnbürste und eine sanfte Zahnpasta verwenden. Eine gute Mundhygiene bekämpft Krankheitserreger im Mund.
Ein einfaches Hausmittel ist Kamille, die auch als Extrakt in vielen Präparaten enthalten ist. Mit Kamille lassen sich regelmäßige Mundspülungen durchführen, als Getränk bietet sich gewöhnlicher Kamillentee an. Ebenfalls schnell wirkende Hausmittel sind Honig und Eiswürfel. Den Honig träufeln Sie auf die Aphten, die Eiswürfel kann das Kind lutschen. Sie lindern die Schmerzen. Die Naturheilkunde bietet Gänsefingerkraut und eine Tinktur aus Tormentillenwurzelstock und Myrrhe an.
Ebenso wirksam sollen Teebaumöl und Salbeiblättertinkturen sein, sie hemmen die Entzündung. In der Apotheke (auch online) gibt es Stifte für die Behandlung von Aphten bei Kindern, mit denen Sie ein geschmacksneutrales Gel auf die betroffenen Stellen auftragen können. Es enthält schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel. Geeignet ist es für Kinder ab dem dritten Lebensjahr. Der Auftrag gelingt besonders einfach, die Wirkung setzt unmittelbar ein. Das Gel fördert auch die Heilung.
Aphten bei Kindern: Ernährung
Während des Auftretens von Aphten sollte das Kind keinerlei säurehaltige Speisen und Getränke zu sich nehmen. Auch müssen die Nahrungsmittel sehr weich sein. Wenn Aphten länger nicht abheilen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.