“Zarte Babyhaut” wird vor allem in der Werbung immer als etwas sehr Wünschenswertes dargestellt. Für die Babys selbst kann ihre junge Haut aber häufig zum Problem werden: Im frühen Stadium ist sie sehr empfindlich und dadurch auch anfällig für unterschiedliche Hautprobleme. Die folgenden Tipps helfen Eltern bei der Behandlung.
Warum ist die Haut von Babys so besonders?
Sie soll vor äußeren Einflüssen (z. B. Bakterien) schützen, den Wärmehaushalt regulieren, die Vitamin-D-Synthese steuern und vieles mehr – die Aufgaben der Haut sind bei Neugeborenen und Babys grundsätzlich dieselben wie bei Erwachsenen. Das “Problem”: Die junge Haut hat viele Funktionen, die sie für diese Aufgaben benötigt, noch nicht vollständig entwickelt. Dadurch ist sie wesentlich anfälliger für Reize bzw. Umwelteinflüsse und Probleme wie trockene Haut sind bei Babys alltäglich:
Dicke der Haut: Grundsätzlich hat die Haut eines Babys nur ca. 20 – 40 % der Dicke einer erwachsenen Haut und insbesondere das Unterhautfettgewebe ist noch nicht vollständig entwickelt. Dadurch sind Babys besonders empfindlich gegenüber Kälte.
Hautoberfläche: Eine weitere Besonderheit liegt im Verhältnis der Hautoberfläche zum Körpergewicht. Dieses ist bei Babys mehr als doppelt so groß wie bei Erwachsenen. Zu den Auswirkungen gehört unter anderem ein stärkerer Wasserverlust. Dadurch trocknet Babyhaut schneller aus und wird empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen.
Talg- und Schweißdrüsen: Der Talg (Hautfett) hat die Aufgabe, einen schützenden Film auf der Haut zu bilden und sie so beispielsweise gegen Bakterien und Austrocknung zu schützen. Da sowohl die Talg- als auch die Schweißdrüsen bei Babys noch nicht ausreichend entwickelt sind, ist auch der Schutzfilm noch sehr dünn. Zusätzlich befindet sich der Säureschutzmantel zu Beginn des Lebens noch in einem sehr instabilen Zustand, wodurch beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Infektionen besteht.
Sonnenschutz: Da das schützende Melanin zunächst nur in sehr geringer Menge gebildet wird, hat Babyhaut noch keinen natürlichen Sonnenschutz und ist dementsprechend sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung.
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Typische Hautprobleme bei Babys – was hilft?
Ganz egal, ob Trockenheit, Reizungen oder leichte Ausschläge – viele Hautprobleme sind bei Babys ganz normal und kein Grund zur Sorge. Wann immer sich Eltern unsicher sind, ist es aber der richtige Schritt, sich von Dermatologen beraten zu lassen. So können beispielsweise Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis oder Rosazea frühzeitig ausgeschlossen bzw. richtig behandelt werden. Die meisten Hautprobleme bei Babys gehen jedoch mit der Zeit ganz von allein wieder zurück oder lassen sich durch ein paar einfache Anpassungen verhindern.
1. Kopfgneis
Insbesondere in den ersten Monaten nach der Geburt tritt der sogenannte Kopfgneis bei sehr vielen Babys auf. Dabei handelt es sich um eine leichte Schuppenschicht auf der Kopfhaut, die häufig eine weiße bis gelblich-braune Farbe hat. Die Ursache dafür ist die Entwicklung der Talgdrüsen, bei der es immer wieder zu leichten Überproduktionen kommen kann.
Was hilft? Kopfgneis geht im Normalfall nach einigen Monaten ganz von selbst wieder zurück. Wichtig ist hier vor allem, die Schuppen nicht einfach von der Kopfhaut abzukratzen, da so kleine Narben entstehen können. Wer dennoch nachhelfen möchte, kann die Kopfhaut mit Babyöl einweichen und so versuchen, die Schuppen vorsichtig (z. B. mit einer sehr weichen Bürste) zu entfernen.
2. Milchschorf
Kopfgneis und Milchschorf werden gerne verwechselt – die Unterschiede sind jedoch wichtig. Milchschorf lässt sich vor allem Rötungen und Schuppenkrusten erkennen. Wie beim Kopfgneis treten die Symptome vor allem auf der Kopfhaut auf, können sich aber auch auf das Gesicht und die Arme ausbreiten. Meistens entsteht dieses Hautproblem erst einige Monate nach der Geburt und hält zudem länger an als es beim Kopfgneis der Fall ist. Behandelt werden sollte Milchschorf vor allem, weil die Symptome stark jucken können.
Was hilft? Sobald sich Milchschorf an anderen Körperstellen als der Kopfhaut bemerkbar macht, sollten Eltern sich sicherheitshalber vom Kinderarzt oder einem Dermatologen beraten lassen. Bei leichteren Ausprägungen kann hingegen schon eine feuchtigkeitsspendende bzw. rückfettende Hautpflege einen positiven Effekt zeigen. Wichtig ist zudem, den Juckreiz zu lindern – deshalb sollten Eltern vor allem darauf achten, dass das Kind wenig schwitzt und möglichst nur Kleidung aus weichen, atmungsaktiven Stoffen (z. B. Baumwolle) trägt.
3. Windeldermatitis
Der “Windelausschlag” entsteht, wenn die Windel nicht häufig genug gewechselt wird und so ein optimaler Nährboden für Bakterien und Pilze zustande kommt. Zunächst lässt er sich durch eine größere Rötung am Po erkennen – später können auch leichte Schuppenkrusten oder Pusteln entstehen.
Was hilft? Bei der Behandlung bzw. Vorbeugung hilft es vor allem, die Anzeichen möglichst frühzeitig zu erkennen. Insbesondere wenn Pusteln entstehen, sollten Eltern ihr Baby von einem Arzt auf eine Pilzinfektion untersuchen lassen. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, die Windel möglichst oft zu wechseln, dabei luftdurchlässige Windeln zu verwenden und viel Luft an die Haut zu lassen. Bei der Linderung der Symptome können Hautcremes (z. B. mit Zink) oder beruhigende Kamillenbäder helfen.